2010: Die Prinzessin ohne Land

Vom notwendigen Mut zur persönlichen Entwicklung

 

Das stille Begräbnis

Diese Geschichte ereignete sich vor langer, langer Zeit, in jener Zeit als die Burgen, Ritter, Lehnsherrn, Bauern, Gesinde und Leibeigene noch „in Betrieb“ waren.

In jenen Tagen zogen durch unsere ganzen Breitengrade Troubadoure.

Sie gingen von Land zu Land, von Stadt zu Stadt, von Hof zu Hof, um sich ihr Leben zu verdienen. Bei Festen waren sie gern gesehen, doch ansonsten waren es Taugenichtse.

Einer dieser Taugenichtse war auf dem Weg in die Stadt, wo der König residierte. Er freute sich, da diese Stadt bekannt dafür war, dass es immer Arbeit für Troubadoure gab.

Von der Höhe her kommend sah er die Stadt von Weitem und freute sich schon auf den geschäftigen Lärm, der diese Stadt immer verbreitete. Er ging den Hügel hinunter, doch je näher er kam, bemerkte er, dass es in der Stadt ganz still war. Dies spitzte seine Neugierde an und er ging schneller durch die Tore der Stadt. In der Stadt war es sehr still und viele Menschen standen auf der Straße, auf den Plätzen mit gesenktem Haupt und sagten einfach nichts. Er ging an ihnen vorbei zum Hauptmarktplatz und dort sah er einen Wagen, der von zwölf Pferden gezogen wurde mit zwei Särgen oben drauf: ein Begräbnis.

Wahrscheinlich eine Mutter und ihr Kind, da der zweite Sarg sehr klein war. Es wunderte ihn jedoch, dass es in der ganzen Stadt so still war und so viele Leute auf der Straße waren. Dabei sahen die Särge ganz ärmlich aus. Die Särge wurden von dem Pferdewagen gehoben und andächtig in die Franziskanerkirche, die auf auf dem Marktplatz stand, getragen. In jenen Zeiten waren die Franziskanerkirchen immer die Kirchen der Armen.

Doch auch, als die Särge in der Kirche waren, blieb es draußen still. Alle blieben andächtig stehen. Der Troubadour, der gewöhnt war, dass auch auf Begräbnissen Feste gefeiert wurden, wagte es nicht, ein Liedchen zu singen oder seine Geige klingen zu lassen. In der Ecke auf dem Marktplatz standen grell und bunt angezogene Frauen: ein Zeichen, dass dies Huren waren. Der Troubadour, der wie Seinesgleichen immer ein liederliches Leben führte, ging zu ihnen hin und sagte: „Hallo Mädels, was ist denn hier los? Ich erkenne Euch gar nicht wieder. Was ist denn das für ein Begräbnis?“

Die Älteste der Huren sah ihn erstaunt an und sagte: „Sei still, hier wird unsere Prinzessin begraben.“ Sie hatte vor langen Jahren die Stadt verlassen. Sie kam zurück, um hier zu sterben. Der Troubadour feixte: „Ah, eine Prinzessin im ärmlichen Sarg. Das ist mir ganz neu. Erzähle mir doch eine andere Geschichte. Ich glaube Dir gar nichts.“ Die Hure antwortete: „Glaube mir, was Du willst, aber sei still. Wir verlieren hier vieles.“ Der Troubadour zog die Schultern und - da er sehr neugierig war - ging er in die Franziskanerkirche und wollte wollte sich das Ganze von Nahem anschauen.

Als er sich durch die stille Menge nach vorne geschoben hatte, an den Platz, wo die beiden Särge aufgebahrt waren, erschrak er, als er in den kleinen Sarg hinein schaute.

Dort lag nicht, wie er dachte, das tote Kind dieser Frau, sondern ein hässlicher Gnom, der ungefähr das gleiche Alter hatte, wie die wunderschöne Frau, die neben ihm im Sarg mit geschlossenen Augen immer noch Schönheit ausstrahlte. Der Gnom war hässlich mit einer dicken Knollennase. Der Troubadour schaute verzweifelt um sich, aber es schien so, als fänden dies alle normal. Offensichtlich gedachten alle Menschen in der Kirche den beiden gemeinsam.

Der Troubadour spürte eine große Angst und er dachte: „Besser, ich haue ab. Hier geschehen komische Dinge. Die gehören nicht in meine Welt. Am besten gehe ich ins Wirtshaus und saufe mir die Hucke voll.“

Diese Lösung nahm er sich immer vor, sobald er an seine eigenen Grenzen stieß oder sobald er irgendwie das Gefühl hatte, dass er nicht versteht, was passiert. Er schlich also durch diese stille, würdige Menge von Menschen aus der Kirche hinaus.

Die Stadt war immer noch still und alle Menschen standen ruhig da. Es sprach ihn ein Mann, der am Portal saß, an: „Troubadour, warum flüchtest Du?“ Der Troubadour schaute erstaunt und antwortete: „Woher weißt Du, dass ich flüchte?“ „Ach“, sagte der Mann „ich weiß es halt“. „Weißt Du“, sagt der Troubadour, „hier geschieht etwas, was nicht aus meiner Welt ist. Das ist mir nicht geheuer.“ Der Mann schaute ihn mit glitzernden Augen an und sagte zu ihm: „Das glaube ich Dir Troubadour, aber anstatt jetzt saufen zu gehen, gehe doch zurück in die Kirche, stelle Dich vor unsere Prinzessin und ihren Gnom und lasse dich auf das, was passiert, ein.“ Der Troubadour schaute sehr kritisch und er wusste nicht, ob er dem Alten folgen soll. Der alte Mann schaute ihm noch einmal in die Augen. Ohne auf seine Entscheidung zu warten, entschied dem Troubadour sein Körper zurück in die Kirche zu gehen.

Als er wieder vor beiden Särgen stand, wusste er gar nicht, wie das geht, „sich einlassen“. Also stellte er sich bequem hin und schaute auf diese sogenannte Prinzessin, die gar keine feine Kleidung trug in ihrem Sarg und diese komische Kreatur. Er sah die Hässlichkeit des Gnoms und die Schönheit der Prinzessin. So gingen seine Augen hin und her und irgendwann, nachdem er eine Weile schaute, sah er plötzlich im Chor Bilder, die sich peu à peu zusammenbinden ließen …

Es war wie ein Tagtraum, aber viel realer.

 

Das Königspaar und ihre Tochter

Viele Jahre zurück …

Der Königshof in der gleichen Stadt gab durch seinen Marktschreier bekannt, dass der Königin eine Tochter geboren sei.

Der Marktschreier befahl auch, dass heute, sowohl am Hofe wie auch in der Bevölkerung, ein Fest zur Geburt dieser Tochter zu feiern sei. Ebenfalls fügte der Marktschreier hinzu, dass diejenigen, die an diesem Fest nicht teilnehmen, streng bestraft werden. Dies wurde gleichzeitig im ganzen Land verkündet.

Die Menschen in dieser Stadt und in diesem Land waren nicht sehr erstaunt, da sie wussten, dass sowohl der König, als auch die Königin schlechte Menschen waren, die vor allem auf ihren eigenen Vorteil und ihren eigenen Reichtum konzentriert waren. Sie wussten, sie werden alle so tun, als ob sie feiern, aber ansonsten ließ die Geburt der Prinzessin sie ziemlich kalt.

Abends am Hofe traten alle wichtigen Barone, Grafen und die wichtigsten Händler der Stadt auf und huldigten den König für seine Tochter. Der König hatte sehr mürrische Laune, da er sich natürlich einen Sohn gewünscht hat. Als ihm alle gehuldigt hatten, ergriff er das Wort und sagte: „Ich hätte Lust Euch alle ins Verließ zu stecken, da Ihr alle Heuchler seid. Ihr wisst ganz genau, dass ich mich nicht freue.“ Schlagartig wurde es im Saal still, denn alle hatten Angst vor diesem König, der fast immer das, was er sagte, wahr machte.

Einer der übelsten Pfeffersäcke der Stadt ging zu ihm hin, er bückte sich tief und sprach mit schmieriger Stimme: „Großer König, wir huldigen vor allem Dir. Der Anlass ist ja nur die Geburt Deiner Tochter. Das Fest gilt Dir.“ Viele in dem Saal waren auf die Gunst des Königs angewiesen und alle, die hier vertreten waren, waren auf ihren eigenen Vorteil, auf ihr Geld und auch auf ihre Wichtigkeit fixiert. Neid, Eifersucht, genaueste Beobachtung wer wichtig und weniger wichtig war, herrschten an diesem Hof. Es war nicht schön auf diesem Hofe.

 

Die Erziehung

In den ersten Jahren wurde die Tochter in einem Nebengebäude der Burg von einer Zofe erzogen.

Die Zofe stammte aus dem einfachen Volk und war eine herzliche Frau. Sie freute sich über das neue Töchterchen, das sie wie die eigene Tochter liebte und großzog.

Sie lehrte sie die wahre Menschenliebe und die sieben Tugenden der Christenheit. Das kleine Mädchen, das zu allen sehr freundlich war, die ihr begegneten, wuchs zu einer gesunden kleinen Prinzessin heran.

Mit der Zofe ging sie täglich in die ärmeren Viertel der Stadt und verteilte die Reste der königlichen Küche.

Am Anfang hatten die Menschen große Angst vor ihr, da sie Anderes von der Königin und vom König gewohnt waren, jedoch hatten sie in der Zwischenzeit Vertrauen. Sie empfingen gerne aus der kleinen Hand die Reste aus der Küche.

Vier Jahre, bevor die Prinzessin erwachsen wurde - erwachsen wurde man als Prinzessin mit dem 12. Lebensjahr - endete jedoch diese ihre Welt jäh.

An dem Tag kam die Königin und der König gemeinsam mit einem alten, weißbärtigen Mann, der grimmig aussah, in das Nebengebäude. „Tochter“, sagte der König mürrisch, „ab heute bekommst Du die richtige Erziehung für eine zukünftige Prinzessin.“ Die kleine Prinzessin freute sich, da sie dachte, dass es jetzt noch besser werden würde, da sie mittlerweile ihre Zofe liebte.

Sie war jedoch sehr erstaunt, als die Zofe anfing zu weinen und das Gesicht in ihrer Schürze vergrub. Die Königin rief barsch: „Zofe, fort von hier; gehe zurück, wo Du hin gehörst.“ Die Zofe schaute die Prinzessin sehr traurig an, die gar nicht verstand, was passierte. Die Zofe durfte sich nicht einmal verabschieden und wurde fortgejagt. Die Prinzessin hat sie von da an nie mehr gesehen.

Der König sprach weiter: „Ab jetzt bekommst Du einen richtigen Erzieher an die Seite und Du ziehst in deine Gemächer um. Diese sind speziell für Dich eingerichtet.“ Die Königin schrie noch nach: „Nur, damit Du weißt, wir sind sehr unzufrieden mit Dir: Du bist viel zu gut für eine zukünftige Prinzessin.“

Das Königspaar verschwand und sie blieb allein mit dem grauen, strengen Mann, der als Erstes eine Rute hervorzog und sie windelweich schlug. Das Mädchen - unsere kleine Prinzessin - schrie und verstand gar nicht, was ihr passierte. Der Erzieher sagte streng: „Damit Du weißt, was Dich ab jetzt erwartet. Tue alles, was ich sage und es wird alles gut. Tust Du nicht, was ich sagte, so wirst Du strengstens bestraft.“ Er befahl ihr ihm in die zukünftigen Gemächer der Prinzessin zu folgen.

Die Gemächer waren großzügig und reich. Es gab Empfangsgemächer, eine eigene Küche, das Schlafgemach und ein Treppenhaus, das nach unten führte, wobei dies immer verschlossen blieb.

Der Erzieher hatte seinen Worten Gehalt gegeben:

Der Tagesablauf der Prinzessin war ab jetzt streng geregelt und jeden Morgen gab es vom Erzieher eine Tracht Prügel, die das kleine Mädchen am Anfang gar nicht verstand und am Ende einfach nur hinnahm.

Der Lehrer lernte sie, dass die Formen das Wichtigste sind, dass das Erscheinen vor der Bevölkerung für diese angsterregend sein muss, dass eine echte Prinzessin grausam sein muss, dass sie viele Leute um sich herum bestrafen musste, wenn sie sich Respekt und Autorität verschaffen will.

Die Prinzessin wurde oft bestraft, so dass sie sich bei diesem Lehrer sehr schnell gehorsam fügte und ein sehr grausames Leben lebte.

Eins war diesem Lehrer besonders wichtig. Als sie eines Tages fragte, warum denn die Tür zum Treppenhaus immer verschlossen war, hat er sie - ohne zu antworten - sofort verprügelt. Er sagte: „Sprich mich nie mehr darauf an. Ich verbiete Dir das.“ Der Prinzessin war klar, dass sie ab sofort nicht mehr tun würde.

Die Prinzessin vergaß die Zofe und ihre damalige Glückseligkeit.

Wenn jetzt die Diener in ihre Gemächer kamen, machte sie es so, wie der Erzieher: Sie schlug ihre Dienstmägde oft, befahl, dass sie Peitschenhiebe bekamen und eines Tages hatte sie eine gute Idee. Nachdem eine Zofe sehr langsam ihr Bett gemacht hat, ließ sie den Erzieher kommen und sagte: „Erzieher, ich möchte die Zofe heute öffentlich auf dem Marktplatz auspeitschen lassen.“ Der Erzieher, dessen Augen böse zufrieden funkelten, beglückwünschte die Prinzessin und hat dies sofort organisiert. Und so gab es auf dem großen Marktplatz neben der Franziskanerkirche die private öffentliche Auspeitschung der Prinzessin.

Die Prinzessin sagte mit lauter Stimme: „Passt auf, Ihr niederes Volk, damit es Euch eine Lehre ist. Diese Zofe hat den Dienst an mir schlecht gemacht und sie wird als Beispiel vor Euch ausgepeitscht. Ich warne Euch alle, es wird Euch allen so passieren, wenn Ihr nicht meinen Befehlen gehorcht.“ Durch die Bevölkerung ging ein Raunen und die arme Zofe wurde ausgepeitscht.

Die ganz Armen, die die Prinzessin noch als sehr großzügig kannten, waren erstarrt.

Nach der öffentlichen Auspeitschung ging die Prinzessin zurück in die Burg und die Königin und der König erwarteten sie, lächelten zufrieden und sagten: „Prinzessin, jetzt hast Du einen großen Schritt getan und wir sind sehr froh. Du bist eine würdige Erbin.“ Die Prinzessin war sehr froh und nahm sich vor, dass sie ab jetzt immer grausamer wird. Je älter sie wurde, dachte sie sich für die Mägde und Zofen und die ganze Umgebung immer neue Grausamkeiten aus und die Königin und der König waren sehr zufrieden. Der Erzieher musste sie kaum noch verprügeln: Die Prinzessin nahm an der Quälerei anderer immer größeren Spaß. Nur eins änderte nicht: die Tür zum Treppenhaus blieb versperrt.

Manchmal jedoch, an Abenden, an denen die Prinzessin ganz alleine war, spürte sie, dass Erinnerungen an die schöne Kindheit blieben. Die liebe Zofe, die lieben Menschen, die zwar arm waren, die ganze Erziehung, die sie damals erhielt, fehlten ihr.

Sie schämte sich sehr darüber, dass ihr das fehlte und wenn es ihr an einsamen Abenden passierte, dass sie sich in diesen Gedanken flüchtete, so hatte sie von ihrem Erzieher gelernt, dass sie sich selbst zu bestrafen hat und schlug sich kräftig mit einer kleinen Peitsche selbst so lange auf sich ein bis diese Gedanken nachgelassen hatte. Dann war es wieder gut.

Aber irgendwie ahnte sie bereits, dass sie diese Gedanken nie los werden würde …

Der Besuch, der Fluch und der Gnom

So vergingen die Jahre. Die Prinzessin war mittlerweile zu einer sehr hübschen Frau geworden, die jeden Tag ihre Schönheit pflegte.

Sie hatte ja gelernt auf Formen zu achten und so war der Tag gefüllt mit der Pflege an ihrem schönen Körper, damit sie gut, ehrfürchtig und beeindruckend aussah. Als die Prinzessin sich eines abends vom Hofe in ihre Gemächer zurückzog, merkte sie, als sie in ihre Gemächer kam, dass irgend etwas anders war. Ihre Augen sahen es sofort: die Tür zum Treppenhaus war offen. Sie schaute umher und da stand eine weibliche Gestalt, die an ihrer Hand einen ekelhaften, kleinen Gnom mit dicker Knollennase und großen Glubschaugen hatte. Irgendwie erinnerte sie dieser Gnom an einen großen Frosch.

Die weibliche Erscheinung sprach: „Prinzessin, ich bin heute zu Dir gekommen, um Dich zu verfluchen. Du hast das Erbe dieses grausamen Königspaares angetreten, obwohl Du eine gute Erziehung durch Deine Zofe hattest.“ Die Prinzessin sagte streng: „Was machst Du hier? Ich lasse Dich auspeitschen, umbringen, gehe raus, sofort! Du hast hier nichts verloren!“

Die weibliche Gestalt ging auf den Befehl der Prinzessin gar nicht ein, sondern redete weiter: „Ich werde Dich heute verfluchen und Dir diesen Gnom als Zeichen meines Fluches auf ewig an Dich binden. Er soll Dir eine Erinnerung sein an Deine eigene Grausamkeit. Ich habe ihn hässlich für Dich ausgewählt. Du, die nur durch nach Formen, Schönheit und anderen Äußerlichkeiten geht, so dass Du richtig bestraft wirst. Dieser Gnom wird Dich nicht mehr verlassen. Er wird Einfluss auf Dich haben, so dass Du Dich immer daran erinnerst, dass auch Du nur ein Mensch bist. Du, die immer alle anderen wegen ihrer Hässlichkeit ausgelacht hast, ich binde ihn Dir ans Bein und verfluche Dich hiermit.“

In einer Sprache, die die Prinzessin nicht kannte, sprach sie ihre Magie und den Fluch.

Sie übergab ihr einen Schlüssel und sagte zu ihr: „Ab jetzt hast Du den Schlüssel für Dein Schicksal in der Hand. Du hast ab jetzt alleine Verantwortung.“

Sofort nach dem Fluch spürte die Prinzessin, dass sie mit dem Gnom verbunden war. Sie fühlte, was er dachte und umgekehrt. Sie schaute diesen ekelhaften Gnom an. Sie war verzweifelt. Was soll sie mit ihm machen? Den kann sie am Hof nicht zeigen. Sie spürte genau, dass sie ihn auch nicht umbringen lassen konnte. Denn wenn sie den umbringt, dann stirbt sie selber. Wahrlich, diese Gestalt hatte ihr einen echten Fluch verpasst.

Die weibliche Gestalt verschwand, ohne, dass die Prinzessin es bemerkte und sie war mit dem Gnom alleine. Der Gnom schaute sie freundlich an und sie schrie: „Schau mich nicht so freundlich an, Du bist die Ursache meiner großen Sorgen. Du bist der Ekelhafte. Wegen Dir bin ich auf ewig verflucht.“ Irgendwie wusste sie instinktiv was sie mit dem Gnom machen musste. Sie nahm ihn grob an der Hand, zerrte ihn ins Treppenhaus und lief mit ihm die Treppe hinunter. Unten fand sie ein Verlies. Die Ketten warteten auf den Gnom und sie wusste, dass sie ihn anketten musste.

Gesagt, getan und der Gnom sagte: „Falls Du mich hier einsperrst, werde ich Dich grausamer machen als je zuvor. Du wirst mich noch draußen spüren. Wenn ich tobe wirst Du toben müssen. Überlege es Dir gut.“ Die Prinzessin lief schreiend das Treppenhaus hoch, schlug die Tür zu. Sie prüfte, ob der Schlüssel passte und als dies der Fall war, sperrte sie die Tür zu. Sie schwor sich, dass niemand etwas über den Gnom wissen durfte. Weder der König, noch die Königin, noch Erzieher, noch sonst irgend jemand und zur Sicherheit fädelte sie den Schlüssel in eine Halskette und ab dann trug sie den Schlüssel immer bei sich.

Als sie am anderen Tag am Hofe war, bemerkte ihr Erzieher sofort den Schlüssel an der Halskette. Er hob die Augenbrauen. Dies bemerkte die Prinzessin. Der Erzieher ging zum König und flüsterte ihm ins Ohr: „Es ist so weit, Herr.“ Der König schaute die Königin an und die Königin nickte wissend. Der König stand auf, ging zu seiner Tochter und nahm sie am Arm und dirigierte sie zum Fenster. Er versicherte sich noch einmal, dass niemand sie hörte und sagte: „Prinzessin, es darf niemand wissen! Hörst Du, meine Tochter, niemand. Verstecke es gut, rede nicht darüber und vor allem lasse es nie mehr aus dem Verlies.“ Er blickte auf den Schlüssel und dann seiner Tochter in die Augen. Dann ließ er sie stehen. Die Prinzessin wusste, dass sie intuitiv richtig gehandelt hatte und entschied, dass sie den Gnom nie mehr raus ließ.

Knapp hatte sie das entschieden, spürte sie, dass der Gnom in seinem Verlies tobte. Es machte ihr Schmerzen und grausame Gedanken.

So drehte sie sich um, schaute in die Menge und sah den erwachsenen Sohn eines wichtigen Barons. Sie schrie - obwohl der Sohn ihr noch nie nahe gekommen war -: „König, dieser grobe Mensch hat mir unzüchtige Angebote gemacht. Er gehört bestraft.“ Der König drehte sich um und sagte: „Meine Tochter, Dein Wille geschehe.“ Sofort wurde der Sohn des Barons gepackt, raus geschleppt und noch im Burghof ausgepeitscht und anschließend ins Burgverlies geschleppt.

Die Prinzessin merkte, dass der Schmerz nachließ und es ihr gut tat.

Die Prinzessin und der Gnom

Ab diesem Zeitpunkt hatte die Prinzessin kein glückliches Leben. Sie wurde einerseits noch grausamer, als sie eh schon war und andererseits führte sie ein geheimes Leben mit diesem komischen Gnom.

Jeden Abend, wenn sie vom Hofe kam - sie wusste eigentlich gar nicht warum - ging sie zum Gnom, der auf sie schimpfte, wie grausam sie gewesen oder wie blöd sie gewesen sei. Er machte ihr bittere Vorwürfe, dass wieder er nur im Kerker saß und dass er ihr weiterhin Schmerzen und Grausamkeiten schicken wird, wenn sie ihn nicht mitnimmt. So ging dies jede Nacht.

Am Tag erfand die Prinzessin immer neue Grausamkeiten.

Zum Beispiel folgende:

Wie es auch damals schon guter Brauch war, gab es am Tage der Drei Heiligen Könige einen Kuchen in dem eine Bohne versteckt war.

Derjenige, der die Bohne bekam, war für diesen Tag König. Es war eigentlich ein harmloser Brauch, den alle gerne taten, sofern sie reich genug waren, sich einen Kuchen zu backen bzw. beim Bäcker zu erstehen. Die Prinzessin hat diesen Brauch nun etwas geändert.

Sie zwang den ganzen Hof am Drei-Königs-Tag einzukehren und in der Mitte stand ein riesiger Drei-Königs-Kuchen. Alle wurden gezwungen ein Stück zu essen, außer der König, die Königin und sie selbst. Derjenige, der die Bohne in seinem Kuchen fand, der wurde nicht König des Tages, sondern Bestrafter des Tages. Die Bohne war natürlich so groß und mit Stacheln ausgestattet, dass man sie nicht schlucken konnte. Er wurde im Saale in einen Metallkäfig gesteckt und über die Tafel hochgezogen.

Alle, diese üblen Gesellen vom Hofe, die froh waren, dass sie nicht dran waren, johlten vor Freude und warfen mit Essensresten nach dem Bestraften. Dann wurde der Metallkäfig zum Marktplatz geschleppt und der Bestrafte wurde dort unter der johlenden Menge öffentlich gefoltert. Die Menge johlte mit, da es meistens einer dieser grausamen Barone war, die dem Volk nichts Gutes zukommen ließen.

So erfreute dieser Brauch beim Volk sich durchaus einer gewissen Popularität. Was mit dem Geschundenen geschah wusste nie jemand. Zumindest war eins klar: Er wurde nie mehr gesehen.

An allen hohen Festen erfand die Prinzessin so neue Grausamkeiten: an Ostern, an Pfingsten, dem heiligen Johannisfest und sogar auch an Weihnachten. Sie war im ganzen Land bekannt dafür. Wie diese Grausamkeiten abgingen soll hier nicht erwähnt werden.

Jeden Abend jedoch ging sie zu dem Gnom. Sie haderte, dass er existierte und umgekehrt beschimpfte er sie, dass er gefangen war. So wuchsen sie in diesen langen Abenden zusammen. An einem dieser Abende, die Prinzessin war noch nicht beim Gnom, erinnerte sie sich an ihre Zofe und ihr kamen wieder diese Gedanken. Sie ging sofort an ihren Schrank und wollte ihre kleine Peitsche holen. Sie entschied sich anders und ging zum Gnom.

Sie sagte zu ihm: „Sag mal Gnom,“ und dachte an die Tugend der Liebe, „müssen wir uns eigentlich immer streiten, denn ein gutes Leben führen wir nicht?“ Der Gnom erschrak, kneifte die Augen zusammen und sagte: „Sag mal Prinzessin, das sind ja ganz neue Töne. Willst Du mich hier verführen? Ich traue Dir nicht.“ Die Prinzessin sagte: „Nein, Gnom, ich bin nur unglücklich und ich kann mich dunkel erinnern, wie glücklich ich war, als ich ein kleines Kind war. Ich war mit den Menschen nett und die Menschen mit mir. Und ich dachte, vielleicht könnten wir beide einmal anfangen wieder nett zu werden.“ Der Gnom sagte: „Aber Du hältst mich doch im Verlies. Das ist doch nicht nett. Du findest mich hässlich, das ist doch nicht nett.“ Die Prinzessin sagte: „Ich meinte nur so. Vielleicht ist es ja auch keine Lösung.“ Der Gnom schaute sie böse an und sagte: „Doch, Prinzessin, das ist die Lösung, aber ich traue Dir nicht.“

So wurde der Dialog mit dem Gnom anders. Eines Abends sagte der Gnom: „Prinzessin, Du bleibst irgendwie hartnäckig. Ich will Dir heute etwas verraten. Ich bin das alles, was damals der böse Erzieher und der König und die Königin aus Dir alles raus prügelten. Ich bin Deine Hässlichkeit, Deine Grausamkeit, Dein Hass, alles das, mit dem Du die Menschen da draußen so schikanierst. Man brachte mich zu Dir, um Dir das so klar zu zeigen, dass Du auf dem falschen Weg bist. Dabei bin ich eigentlich ein ganz netter Kerl.“ Er lächelte, so gut er konnte, und er konnte es nicht gut.

Die Prinzessin war skeptisch und fragte: „Du und ein netter Kerl?! Du quälst mich doch jeden Tag mit deinen Schmerzen. Du zwingst mich doch grausam zu sein. Du zwingst mich doch unzufrieden zu sein, weil Du hier existierst.“ Da kamen dem Gnom einige Tränen und er flüsterte: „Nein, Prinzessin, Du irrst Dich. Es ist anders rum. Ich existiere, weil Du so grausam bist. Ich existiere, um Dich daran zu erinnern.“

Die Prinzessin wurde sehr nachdenklich und sagte: „Heißt das, Gnom, dass ich Dich wieder ganz in mich aufnehmen müsste und es dann wieder alles schön wird, so wie ganz am Anfang meines Lebens?“

Der Gnom sagte: „Ich glaube ja, aber dazu brauchst Du viel Mut, sehr viel Mut Prinzessin, weil bedenke einmal, was das bedeuten würde in Deiner Welt da oben. Du und ich verbunden.“ Die Prinzessin schaute ihn mit großen, traurigen Augen an und sagte: „Ja, das stimmt.“ Sie verließ den Gnom und sperrte die Tür zu.

Der Auszug

Es war einmal wieder Drei-Königs-Tag und es herrschte eine gedrückte Stimmung am Hofe, außer der König und die Königin freuten sich. Manche unter den Gästen freuten sich auch, denn sie dachten, das Glück wird ihm schon das richtige Stück Kuchen zuspielen.

Auch die geifernde Menge auf dem Marktplatz wartete, um das Schauspiel nicht zu verpassen.

Der Majerdomus schlug mit seinem Stock drei mal auf den Boden und kündigte an: „Die Prinzessin.“ Es wurde still im Saal, weil niemand auffallen wollte oder gar die Aufmerksamkeit auf sich ziehen wollte. Doch als die Prinzessin in den Saal kam war das Entsetzen in den Gesichtern des Königspaares nicht zu übersehen. Auch manchen Baronen und Baroninnen fiel die Kinnlade runter. Alle schauten wie gebannt auf die Prinzessin.

Die Prinzessin hatte an ihrer Seite einen kleinen, hässlichen Gnom an der Hand, der in die Menge lächelte.

Mit unsicheren Schritten trippelten beide nach vorne zu ihrem Platz. Die Prinzessin setzte sich jedoch nicht, sondern sie hob den Gnom auf den Tisch und blieb stehen, so dass beide auf gleicher Augenhöhe waren. Sie lächelten sich beide etwas unsicher an und die Prinzessin ergriff das Wort: „Vater und Mutter, liebe Gäste, das Fest der Drei Heiligen Könige wird für mich heute das Letzte sein. Ich möchte heute Ihnen allen meinen Gnom vorstellen. Er begleitet mich seit Jahren und er sagt selbst, dass er dazu da sei, mich an meine Grausamkeit zu erinnern. Ich habe heute entschieden, Euch meinen Gnom zu zeigen und vorzustellen. Ich weiß, Ihr seid entsetzt.“

Sie drehte sich in Ruhe zum König und zur Königin und ihre Stimme wurde sicherer: „Ihr beide wusstet von ihm und Ihr habt dafür gesorgt, dass ich für ihn das Verlies habe. Und ich naive, grausame Prinzessin fiel darauf rein. Ihr wusstet um diesen Gnom.“ Sie schaute ihren Eltern nun in die Augen. „Ich weiß, mindestens Ihr beide seid auch mit einem solchen Gnom verbunden. Scham auf Euch und Scham auf mich, dass wir all diese Jahre diese Grausamkeiten mitgemacht haben und ich möchte mich bei Euch allen“, - der Gnom schubste sie fest -, „ja, bei Euch allen, sofern Ihr es verdient habt, entschuldigen. Ich verlasse heute diesen Hof und werde nicht mehr wieder kommen. Ich gehe mit meinem Gnom weg. Ich verzichte auf mein Land, auf mein Erbe, zugunsten der Einheit mit meinem Gnom. Ich werde ein Land suchen, wo ich mit diesem leben kann.“ Sie sprach es und ging hinaus auf den Marktplatz zu der wartenden Menge.

Sie stieg auf das Podest wo sonst immer die armen Bohnenfinder gequält wurden, nahm den Gnom auf ihre Schultern und stellte auch hier ihren Gnom vor. Eine entsetzliche Stille entstand und sie sagte: „Ich möchte mich bei Euch allen entschuldigen für die Grausamkeiten.“ Sie erzählte auch Ihnen die Geschichte vom Gnom. Sie endete: „Ich werde fort ziehen mit meinem Gnom und verzichte auf die Beherrschung dieses Landes. Ich werde ein anderes so lange suchen in dem ich mit meinem Gnom leben kann, ohne mich schämen zu müssen. Seid mir nicht böse, dass ich gehe, es ist besser für alle.“

Die Menge war still. Manche Frauen weinten und die Männer schauten beschämt zu Boden.

Die Prinzessin lächelte unsicher. Sie weinte ein wenig und schaute ihren Gnom an. Der Gnom hatte auch Tränen in den Augen, denn er wusste, das, was er heute erlebt, hat noch kaum ein Gnom erlebt. Auch er wusste, dass andere seiner Spezies in anderen Verliesen existierten.

Sie gingen beide eines unsicheren Schrittes über den Marktplatz. Die Menge ging zur Seite und machte Ihnen bis zu den Stadttoren Platz. Plötzlich ein Schrei: „Warte, Prinzessin, warte.“

Die Prinzessin drehte sich erstaunt um, denn sie kannte diese Stimme. Ihr mittlerweile sehr alt gewordener Erzieher, lief ihr, so gut er noch konnte, nach und in seinen Armen hatte er einen Gnom, der so alt war wie er. Der Gnom konnte schon nicht mehr gehen, deshalb hatte er ihn auf dem Arm. „Warte Prinzessin, ich gehe mit Dir. Ich suche mit Dir.“ Ein Tor der Burg schlug auf und einer der sie für seine Grausamkeiten berüchtigsten Barone lief heraus, an der Hand hatte er ebenfalls einen Gnom und beide schrieen: „Wir auch, wir auch, wir kommen mit!“ Der Gnom winkte seinen Artgenossen vorsichtig zu, die zurück lächelten. Er hatte noch nie seine Artgenossen gesehen.

So ging die Prinzessin mit ihrem Erzieher und dem Baron und den drei Gnomen zum Tor. Als sie durch das Stadttor gingen hatten sie mindestens 20 oder vielleicht 50 mal dieses „Warte auf mich!“ gehört und sie wussten, sie waren schon viele, die mit ihrem Gnom aus dieser Stadt auszogen. Sie drehten sich nicht um, sondern gingen einfach weiter.

Von Weitem hörten sie plötzlich eine Stimme von der Stadtmauer schreien. Es war die des Königs. „Verflucht seid ihr alle, verflucht, ihr Verräter, ihr Blöden, die die wichtigsten Formen aufgebt. Hinaus mit euch, ich verbanne Euch und ich werde euch nie mehr in mein Land zurück lassen.“ Ein Teil der Barone standen um ihn herum und verfluchten diese komische Prozession. Ein Teil der Barone standen um ihn herum und verfluchten diese komische Prozession.

Als diese nicht mehr am Horizont erkennbar war, drehte sich der König um und verkündete laut: „Ich befehle, dass niemand über das, was er hier erlebt hat spricht, noch sich daran erinnert. Die Königin und ich, wir hatten nie eine Tochter und alles andere ist auch nicht passiert. Wer dies nicht einhält, wird grausam bestraft werden.“

In der ersten Nacht nach diesen Geschehnissen konnte man an den kleinen Stadttoren mehrere Schatten sehen, die eine kleinere Gestalt an der Hand hatten, die in der Dunkelheit aussahen wie Kinder. Man sah sie durch die kleineren Stadttore flüchten, so dass manche Häuser leer wurden, manchen Familien am anderen Tag Mitglieder fehlten.

Der König hatte am nächsten Morgen überall Wachen aufgestellt, um strengstens sein Erinnerungs- und Sprachgebot zu überwachen.

Nur Nachts beim Kerzenschein flüsterten manchmal die Mutigsten unter den Verbliebenen - und sie waren nicht mutig - von dieser mutigen Prinzessin.

Sie nannten sie ab diesem Tage die Prinzessin ohne Land.

Das Land der Prinzessin ohne Land

Der Troubadour kam langsam von diesen Bildern weg und er sah die tote Prinzessin und den Gnom im Sarg liegen.

Seine Gesichtsmuskulatur gehorchte ihm nicht mehr und mancher Backenmuskel zuckte einfach. Er flüsterte: „Die Prinzessin ohne Land.“ Er fuhr sich mit seiner Hand über sein Gesicht, damit diese Zuckungen aufhörten.

Seine Lust auf Dirnen und Saufen war auf der Strecke geblieben.

Er blieb noch eine Weile in Stille da stehen. Als er aus der Kirche kam saß der Mann, der ihn angesprochen hatte, immer noch am gleichen Platz. Der Troubadour schaute ihn an, aber wusste keine Worte. Er wusste sicherlich zum ersten Mal in seinem Leben nicht, was er sagen wollte.

Der Mann lächelte ihm zu und sagte: „Oh, ich sehe, Du hast Dich darauf eingelassen und bist Du jetzt ein Wissender?“

Der Troubadour legte seine Stirn in Falten und sagte: „Ich, ein Wissender? Ich weiß nicht.“ und beide sahen sich eine Weile an.

Plötzlich fragte der Troubadour: „Weißt Du wo das Land ist?“ Der Mann hob einen Augenbrauen und sagte: „Meinst Du das Land der Prinzessin?“ „Ja, ja“ sagte der Troubadour. Ich möchte dort hin gehen.

„Sage mir doch wo es ist.“

Der Mann sagte: „Das ist ganz einfach und es ist gar nicht weit weg.“ Der Troubadour hörte die Worte, legte seine Stirn abermals in Falten und dachte nach. Er sagte dann noch einmal: „Ich weiß nicht, wo es ist. Sage mir doch bitte, wo es ist.“ Und als er das sagte und den Mann dabei anschauen wollte sah er nur die leere Bank am Portal. Der Mann war verschwunden.

Am anderen Morgen, als der Küster der Franziskanerkirche innerhalb und außerhalb seiner Kirche nach dem Rechten schaute, fand er am Portal eine Geige, Flöten und daneben liegend einen Sack mit Spielerkarten, Jonglierbällen und noch einige Geldmünzen. Er schüttelte den Kopf und dachte: „Diese Troubadoure, sie saufen alle so viel, dass sie sogar ihr Handwerkszeug liegen lassen.“ Er nahm die Instrumente und den Sack, legte sie in seine Sakristei, da er dachte, dass der Troubadour irgendwann nüchtern wird und nach seinem Zeug sucht. Das Geld steckte er ein.

Er wartete jedoch lange. Der Troubadour kam nie mehr sein Zeug holen.

Menschen aus den umliegenden Dörfern berichteten jedoch, dass sie einen Mann mit einer kleinen Gestalt gesehen hatten. Sie berichteten alle, dass sich dieser Mann ganz intensiv mit dieser kleinen Gestalt unterhielt. Ebenfalls berichteten sie, dass beide weinten.

Nur die Mutigsten unter ihnen flüsterten: „Sie sind auf dem Weg in das Land der Prinzessin ohne Land.“ Stehe ihnen Gott bei.

 

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