Lebenspraktische Orientierung von Sekretärinnen

Ich arbeite seit Jahren mit der gleichen Dame in meinem Sekretariat, die inzwischen schon lange zur Assistentin bzw. Organisationsleiterin gewachsen ist.

Vor einiger Zeit habe ich sie gebeten, ihre andere Halbtagsstelle aufzugeben und den Organisationsbereich ganz bei uns zu übernehmen. Sie bat um Bedenkzeit und wir setzten uns nach dieser Bedenkzeit zusammen. Ich lobe sie immer für ihre Direktheit, die die tägliche Arbeit sehr erleichtert. Doch diesmal kam es „dicke“ und das war mir dann doch zu viel.

Gesprächseröffnung seitens meiner Sekretärin: „Herr Donnen, was passiert mir denn, wenn Sie sterben.“ Meine Kinnlade klappte herunter, meine Augen rollten vermutlich zur Seite, dabei hatte sie nur eine dezidierte Frage gestellt, die sich natürlich bei einer Personengesellschaft stellt: Wenn der Unternehmensgrund wegfällt, ist die Stelle logischerweise auch nicht mehr gesichert, und welche Maßnahmen sich der Geschäftsführer in diesem Falle ausgedacht hat, ist zu klären. In meiner Hilflosigkeit stotterte ich etwas wie: „Wenn ich tot bin Frau ... , dann ist mir alles egal, diese Sorge werde ich dann definitiv nicht mehr haben.“ Wir sahen uns an, lachten laut und fanden dann selbstverständlich eine gute Regelung.

Die Moral der Geschichte: Vergesse die lebenspraktische Orientierung von Sekretärinnen nie und arbeite selbst daran, sie zu erhalten.

 

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